Töpfermeister Günter Reichmann

 

TÖPFERDATEIEN BÜRGEL – SCHKÖLEN – DORNDORF/Saale

 

VORWORT

 

 

Das Städtchen Schkölen hatte bereits vor 1600 in der sogenannten Mönchsgasse eine beachtliche Töpferkolonie, zu einer Zeit also, als Bürgel noch fast töpferlos dahinträumte. Das nahe Naumburg verschaffte Schkölen gute Absatzmöglichkeiten.

Im 16. Jahrhundert bestanden zwischen Schkölen und Bürgel bereits unübersehbare familiäre und berufliche Bindungen. Diese weiter zu verfolgen und ihre Bedeutung für die Entwicklung des Bürgeler Töpferhandwerks zu erforschen führte zu der Aufgabenstellung: Erarbeitung einer Töpferdatei für beide Orte, in denen alle Töpfer mit ihren Familien und ihren Bewegungen zu erfassen sind. Das Ergebnis jahrelanger Forschung liegt in den Dateien vor, zu denen nebenher noch eine dritte, nämlich die Dorndorfer Töpferdatei entstand.

 

Auf der Grundlage dieser Dateien können nun die Beziehungen und Verflechtungen und damit die gegenseitigen Beeinflussungen und Befruchtungen im Raum Bürgel - Schkölen - Dorndorf - und gewiss auch darüber hinaus – erforscht werden.

Vielleicht kann dann eines Tages auch die bisher nicht eindeutig zu beantwortende Frage geklärt werden, wieso es in Bürgel zwischen dem Ende des 17. und dem Ende des 19. Jahrhunderts zu einem regelrechten Töpferboom kommen konnte, während Schkölen – trotz günstigerer äußerer Voraussetzungen – auf dem absteigenden Ast war.

 

Die Veröffentlichung dieser Dateien geschieht nicht nur, um andere Forscher an den Ergebnissen teilhaben zu lassen, sondern soll zugleich ein Aufruf zur Ergänzung der vorliegenden Daten und zur Mithilfe bei dem gesteckten Ziel sein.

 

Die Bürgeler Datei liegt erstmals in einer Art Sippenbuch vor, wobei darauf verzichtet werden musste, die einzelnen Daten mit entsprechenden Quellenhinweisen zu versehen. Die Daten stammen weithin aus den Bürgeler Kirchenbüchern. Zu jedem Datensatz sind aber allgemeine Quellenhinweise angefügt.

 

Die Dateien Schkölen und Dorndorf liegen noch in einem extra für diesen Zweck entworfenen Formblatt vor, das in der Nutzung einige Schwierigkeiten bereitet.

Es ist daher empfehlenswert, für genaues Studium derselben die stets vorangestellte Legende aufzuschlagen.